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Hypnotherapie – hat das was mit „Bühnenhypnose“ zu tun?


Eine gemalte gelbe Spirale

Da kann ich Sie beruhigen! Die Antwort ist klar und eindeutig: „Nein, hat es nicht.“ Das Wort Hypnose, das dem Verfahren „Hypnotherapie“ zugrunde liegt, bedeutet zwar aus dem griechischen (=>Hypnos) übersetzt „Schlaf“, dennoch wird man in einer Hypnotherapie-Sitzung nicht die Selbstkontrolle verlieren, anderweitig in eine Abhängigkeit geraten oder sich an nichts erinnern können danach.


Bei der Bühnenhypnose werden einfache und erklärbare Mechanismen genutzt, sodass die Teilnehmer in einen „Mitmach-Modus“ gehen, weil sie sich von der Dynamik der Bühne beeinflussen lassen.


Die Hypnotherapie ist eine wissenschaftlich fundierte Psychotherapieform mit langer Tradition. Die Hypnose basiert hier eher auf einer konzentrierten und fokussierten Aufmerksamkeit, die ganz auf das innere Erleben gerichtet ist. Das Denken in Bildern und Gefühlen wird in der rechten Hirnhälfte aktiviert. Die linke Hirnhälfte mit ihrem logisch-analytischen Denken lässt nur wenig in ihrer Aktivität nach, sodass die Selbstkontrolle erhalten bleibt. Der Zustand von Trance und Hypnose ist eine natürliche Fähigkeit des Menschen. Wer kennt es nicht, wenn die eigene Aufmerksamkeit so auf eine bestimmte Sache gerichtet ist, dass man den „Rest der Welt“ um sich herum vergisst? Es ist ein Zustand wie beispielsweise der Dämmerzustand kurz vor dem Einschlafen, Tagträume während einer Zugfahrt, aber auch die Selbstvergessenheit unter der Dusche oder bei längeren Sporteinheiten. Das Unterbewusstsein ist dann offen für Einsichten, Lösungen oder kreativem Denken, während das Bewusstsein beruhigt ist.


Das Ziel in der Hypnotherapie ist, abgespaltene Ressourcen über die Tranceerfahrung wieder zugänglich und damit nutzbar zu machen. Das geschieht z.B. durch Techniken der Assoziation, Dissoziation, Konfusion, Umdeutung oder Neuorganisation. Je nach Klient können die Gründe und Anliegen sehr unterschiedlich sein. Übergeordnet lassen sie sich in drei Kategorien aufteilen von Entspannung zu Schmerzkontrolle und -linderung bis hin zur Linderung von Problemen, Ängsten, Phobien oder emotionalen Blockaden.


Im Gegensatz zur Bühnenhypnose setzen hypnotherapeutische Techniken auf das eigenständige und individuelle Mitwirken der Klient:innen. Dadurch werden die Rahmenbedingungen bereitgestellt, dass der Alltagskontext zum Zweck der Entspannung, Schmerzkontrolle, Problemlösung etc. verlassen werden kann und im Unterbewusstsein entfalten kann. Das Unterbewusstsein speichert alle unsere Emotionen, Gedanken, Eindrücke, Erlebnisse sowie unseren ganzen Erfahrungsschatz. Alles, was wir je erlebt und gelernt haben ist im Unterbewusstsein verankert und kann abgerufen werden. So können im Zustand der Hypnose eigene Ressourcen gefunden werden, Dinge können sich neu ordnen und bestimmte „Schlüsselszenen“ bearbeitet werden. Die gefundenen Lösungen und Alternativen stehen im Einklang mit den inneren Wünschen und Bedürfnissen.


Die moderne Hypnotherapie nach Milton H. Erickson (amerikanischer Psychiater, 1901 – 1980) zeichnet sich durch einen besonders flexiblen, individuellen und kreativen Ansatz aus, der sich stark von traditionellen, direkten Hypnosetechniken unterscheidet. Erickson ging nicht von einer hierarchischen Beziehung zu seinen Patienten aus, sondern nutzte die schon bestehenden unbewussten Ressourcen und Kompetenzen des Patienten, um mit diesen kooperativ und auf Augenhöhe zu arbeiten.

Innerhalb der modernen Kurzzeittherapie biete ich die Hypnotherapie nach Milton H. Erickson bei bestimmten Voraussetzungen an. Sprechen Sie mich gerne darauf an!

 



Kontraindiziert ist Hypnotherapie bei Psychosen oder psychotischem Residuum, schweren depressiven Erkrankungen, dissoziativen Störungen, ab mittelgradigen Intelligenzstörungen, schweren Hirnerkrankungen, somatischen Erkrankungen, die dringend einer ärztlichen Abklärung bedürfen, hypochondrischen Störungen und posttraumatischer Belastungsstörung.

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